Mein Hundeleben – Schnauzen voller Liebe – Das Buch – Sandra

Wir waren auf Tournee und gastierten in Krefeld. Nach einem Konzert besorgten wir uns am nächsten Morgen in einer örtlichen Metzgerei belegte Brötchen für die Weiterreise zum nächsten Auftrittsort. Hier begegnete ich ihr: Sandra. Sie war das genaue Gegenteil eines Dackels – eine charmante vierjährige Neufundländerdame, groß wie ein Kalb und ihres Zeichens die Chefin im Metzgerladen. Ich war augenblicklich komplett verzaubert. Wenn es so etwas gab wie Liebe auf den ersten Blick, dann erlebte ich sie in diesem Augenblick.

Im Gespräch mit dem Metzgereibesitzer kam heraus, dass er gezwungen war, den Hund abzugeben, angeblich aufgrund von Anforderungen des Gesundheitsamtes. Ein Cocktail aus Dopamin, Adrenalin, Serotonin und Oxytocin durchflutete meinen Körper, und ich fühlte mich, als würde ich auf einer endlosen Welle der Glückseligkeit surfen. Ich konnte nicht widerstehen. „Darf ich Sandra mitnehmen?“ 100 DM für Sandra und 1,40 DM für das Brötchen – ein perfekter Handel. Ich war überwältigt vor Glück. Erst später bemerkte ich, dass ich das geschmierte Brötchen liegen gelassen hatte.

Ein Hund lehrt uns bedingungslose Liebe. Wenn wir diese Erfahrung in unserem Leben machen können, kann es so schlecht nicht sein.